Rieling, Jacky
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Im Karl-Mahnke Theaterverlag erschienen:
De Kuckuck
Vita:
Er wurde am 17. Mai 1937 als Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Werner Rieling und dessen Frau Erika geboren. Er wuchs bis zum Kriegsende wohlbehütet von seiner Mutter und umgeben von seinen drei Geschwistern in seinem Elternhaus in der Domstadt Naumburg an der Saale auf.
Hans-Jürgen (Jacky) Rieling verschlägt es nach dem Krieg nach abenteuerlicher Flucht durch den Harz vor der russischen Besatzung nach Bad Salzuflen, in die Obhut von Pflegeeltern. Die Mutter inzwischen verstorben (1946), der Vater noch in Kriegsgefangenschaft, hat er sich mit seinen Geschwistern in neue Familienbande einzufügen. Wen wundert es, wenn das nicht ohne Probleme ablief. Darunter leiden seine schulischen Leistungen und so verlässt er nach 5 Jahren (Obertertia) das mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium in Bad Salzuflen, um einen praktischen Beruf zu erlernen.
Er wird Landwirt und kommt somit seinen Neigungen am nächsten: Draußen in der Natur, praktische Arbeiten „hinter Pflug und Schraubstock“.
1954 beendet er seine Lehre als Landwirt und besucht dann die Staatliche Landbauschule in Wilhelmshaven und eignet sich dort seine theoretischen und allgemeinbildenden Kenntnisse an. Nach vier Semestern Studium schließt er als staatlich geprüfter Landauassistent ab.
Als er keine Aufstiegschancen sah, wechselt er das Fach und lernt neu: Groß- und Außenhandelskaufmann. Diesen Beruf übt er 10 Jahre lang aus.
Im Rahmen seiner Aufgaben als Groß- und Außenhandelskaufmann wird eine ortsansässige Bank aufmerksam und betraut ihn nach intensiver Ausbildung als „Seiteneinsteiger“ mit der Leitung einer Stadtgeschäftsstelle.
Inzwischen verheiratet mit seiner Jugendliebe Magrit und wird er Vater von zwei Söhnen. Er gründet einen Tanzsportclub und macht dort eine Tanzsportrainer-Ausbildung, leitet als leidenschaftlicher Jägersmann ein Jagdhornbläsercorps. Dem sollte er fast 30 Jahre lang vorstehen, ehe ihn andere Aufgaben in Anspruch nahmen.
Im Zuge seiner Tätigkeit als Banker lernte er nun auch die Leute kennen, die ihn in die Kulturarbeit mitnahmen. Das Interesse an der mittelalterlichen Geschichte, sowie das an der preußischen Geschichte erwacht und so schließt er sich letztlich den Bismarckverein „Getreuen von Jever“ an.
Sein Durchbruch ins Theaterwesen ist 1984 die Begegnung mit dem Schauspieler, Regisseur und Autor Dieter Jorschik, Verden. Bei ihm lernt er die Schauspielkunst und wird in die Lehre vom Wesen und Aufbau von Theaterstücken eingeführt. Das wird ihm später befähigen, selbst Theaterstücke zu schreiben. Dabei helfen ihm die Lehren von der Schauspielerin, Theaterpädagogin und Regisseurin Elke Münch, Wilhelmshaven, die verschiedentlich seine Stücke lektoriert und ihm in Logik und Dramaturgie weiterbildet.
Das kommt ihn als Leiter des „Festspielförderkreis Jever“, den er mit mehreren Interessierten gründet, zugute und bringt dort mehrere Freilicht-Theaterstücke zur Aufführung.
Sein Engagement um die kulturellen Belange seiner Heimatstadt brachte ihm die „Schlossermedaille“ ein, eine der höchsten Auszeichnungen der Stadt Jever. Als ihm der Bau einer Sportstätte für den Tanzsport in Jever und auch der Bau eines Zimmertheaters im Lokschuppen Jever gelingt, zeichnet ihn auch die Oldenburgische Landschaft für seinen Einsatz als „Chefdisponent, Choreograph, musikalischer Leiter und Gewandmeister“ mit der Ehrennadel der Oldenburgischen Landschaft aus.
Aus seiner Feder stammen diverse Niederdeutschen Aufsätze, die auch teilweise im Historienkalender des Jeverschen Wochenblattes erscheinen.
Zur Aufführung kamen folgende Theaterstücke:
„Maria, Regentin von Jever“ (1999) Schlossplatz zu Jever
„Katharina II, Zarin von Russland“ (2001 – Schlossplatz Jever, Aufführungen auch in Schönfeld und Zerbst, Sachsen Anhalt)
„Edo Wiemkens Töchter“ 2003 (Schlossplatz Jever)
„Das Jeversche Waterloo“ (2005 Schlossplatz Jever)
„1516 – das Deutsche Reinheitsgebot“ (2010 - Zimmertheater im Lokschuppen, Jever)
„ Free at de See un de Freesen” (2004 - Marienhafe – Co-Autor zum gleichnamigen Freilichttheater von Ingo Sax)
„Loge Jade Veritas, ein Zeitfragment“ (2007 – Zimmertheater im Lokschuppen, Einakter)
Im Theaterverlag Mahnke erscheint seine Übersetzung ins Niederdeutsche „De Kuckuck“, ein Stück von Robert Strauß.

Hans-Jürgen (Jacky ) Rieling schlüpft auf verschieden Bühnen in viele verschiedene Rollen: z.B. den Kurpfuscher in Jorschiks „Maria von Jever“, Otto Ohrengraus in dessen „Störtebeker und Konsorten“, Shakespeare in Kishons „Es war die Lerche“, Ivan Iwanowitsch Njuschin in Thechows „Vom Schaden des Tabaks“ (Monolog), Mr Peachum in „Des Bettlers Oper“ von Gau, usw.
Er spielt gern ernste Rollen, zuletzt den Richter in „Der Fall Luther“ von Karl Heinz Komm, spielt aber auch vergnügt in Rollen verschiedener Märchenstücke für Kinder.
Er schreibt, spielt, baut und malt Bühnenbilder, organisiert: Ein Theatermann durch und durch eben.